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Julian Barnes

Briefe aus London

Barnes beschreibt in mehreren Briefen die Lage Großbritanniens zu Beginn der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts. Dabei analysiert er humorvoll unter anderem die politische Situation in Großbritannien, beschreibt typische brittische Institutionen wie zum Beispiel Lloyd's, oder macht sich Gedanken über die Vorliebe seiner Leute für Irrgärten.
Meiner Meinung nach ist es ein hervorragendes Buch, wenn man Sinn für Humor hat. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die "Briefe" ursprünglich als Artikel für den The New Yorker geschrieben wurden. In seiner Einführung meint Barnes z.B. dass man in den USA ganz einfach einen Zaubertrick machen könne. Man müsse nur eine Zeitung aufschlagen und schon sei das eigene Land verschwunden.




Heinrich Böll

Ansichten eines Clowns

Böll beschreibt die Moral und den Lebensstil der bürgerlich-katholischen Gesellschaft im Deutschland der 50er Jahre.
"Nie hat Böll sich seiner Mittel souveräner bedient und trotzdem den Kampf mit Scheinchristentum und Hartherzigkeit verbissener geführt als in diesen Ansichten eines Clowns."
Joachim Kaiser, Süddeutsche Zeitung




Wolfgang Borchert

Draussen vor der Tür

Das einzige Drama des früh verstorbenen Dichters ist ein verzweifelter Protestschrei gegen die zerstörische und verderbnisträchtige Macht des Krieges. Seine Erzählungen und Prosastücke berichten mit sicher akzentuierter Ausdruckskraft von den veheerenden Kriegsfolgen im einzelnen und im gemeinsamen Menschenleben.




Rafael Chirbes

Der Fall von Madrid

"Der Fall von Madrid": Das ist ein besonderer Tag. Der Tag, an dem Franco stirbt. An dem José Ricart 75 Jahre alt wird. An dem die Geheimpolizei einen alten kommunistischen Arbeiter erschießt. Der Tag, an dem in einem überfüllten Bus, der an Francos Domizil verbeifährt, die Leute plötzlich aus vollem Hals anfangen zu singen: Adieu von Herzen!
Adieu Franco. Adieu von Herzen. So empfinden es die Leute auf der Straße. Etwas Neues beginnt. Nur die, die wie Kommissar Arroyo am Herzen der Macht gelebt haben, fürchten, dass mit Franco auch das Spanien, von dem sie ein Teil sind, stirbt und dass nichts mehr so bleibt, wie es ist: "Vielleicht bleibt nicht einmal mehr Spanien", denkt er, "und selbst wenn, wird es sich um etwas handeln, das so heißt, aber etwas anderes sein wird." Aber was wird es sein? Wie wird sich das Leben verändern?
Rafael Chirbes erzählt von den Befürchtungen, den Hoffnungen und Wünschen der Menschen in einer Zeit des Übergangs: Da gibt es die Alten, den Möbelfabrikanten Ricart und seinen Freund Arroyo. Beide haben vom alten System profitiert und sehen ihre Felle davon schwimmen. Da ist die mittlere Generation, Ricarts Sohn Tomás und seine Frau Olga, die sich arrangiert haben und hoffen, dass sie nach Franco ihre Geschäfte besser führen können, und die Jungen, die Arbeiter, Studenten, Künstler wollen endlich Freiheit und Gerechtigkeit.
Rafael Chirbes gelingt ein großes Kunststück: An diesem einen Tag lässt er das alte Spanien aufleben und hat das neue schon beschrieben: eine Gesellschaft, die sich in atemberaubender Geschwindigkeit modernisiert hat und in der die Gewinner und Verlierer die gleichen sind wie vorher, von Ausnahmen abgesehen.




Jostein Gaarder

Sofies Welt

Eine spannende Reise durch die Welt der Philosophie. Das eigentlich für Kinder geschriebene Buch macht auch Erwachsenen viel Spaß zu lesen.
Ein Roman, bei dem ein Mädchen namens Sofie durch geheimnisvolle Briefe angeregt wird in die Welt der Philosophie einzutauchen. In diesen Briefen werden Sofie Fragen gestellt, mit denen sich auch große Philosophen beschäftigt habe. Außerdem geben sie im weiteren Verlauf der Geschichte Einführungen in bestimmte Themengebiete der Philosophie, die Sofie dann weiter erforscht.




Michel Houellebecq

Elementarteilchen

Elemtarteilchen - der unmorlische roman eines großen Moralisten - liefert das literarische Zeitbild der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Präzise und sachlich berichtet Michel Houllebecq vom glücklosen Leben der Halbbrüder Bruno und Michel. Ihre Mutter, eine radikale Jüngerin der 68-Ideale, widmet sich ganz ihrer sexuellen Selbstverwirklichung und sorgt so dafür, dass das Leben ihrer Söhne von Einsamkeit geprägt ist.
Bruno, der Ältere, wird zum Opfer seiner verzweifelten sexuellen Obsessionen. Michel ist Molekularbiologe und verbringt sein autistisches Forscherleben zwischen Supermarkt und Psychopharmaka, bis er in einem gentechnischen Institut in Irland das unsterbliche und geschlechtslose menschliche Wesen klont - eine Version jenseits von Egosimus und sexuellem Elend. Mit Michel und Bruno entwirft Michel Houllebecq zwei Lebensläufe am "Ende der alten Ordnung".




Andreas Maier

Wäldchestag

Adomeit, ein Naturkundler und Ornithologe, über den man in seinem Wetterauer Provinznest mehr Mutmaßungen erzählt als Tatsachen, auch wenn er gar nicht so abgeschieden gelebt hat, wird zu Grabe getragen. Über sein Vermögen kursieren wilde Gerüchte, und Skandalöses munkelt man auch über seine Beziehung zur Schwester, die er vor vielen Jahren wegen eines unehelichen Kindes aus dem Haus gejagt haben soll. Adomeit hat seinen Tod so inszeniert, dass die Beerdigung ausgerechnet am Pfingstsonntag stattfindet. Die angereiste Verwandschaft und all die Sensationshungrigen im Dorf müssen sich aber noch weiter gedulden, denn auch für die Testamentseröffnung ist vom Verstorbenen ein passender Termin festgelegt worden: der Pfingstdienstag, an dem man im Frankfurter Raum traditionell im Wald zusammensitzt und "Wäldchestag" feiert.
Andreas Maier läßt seinen Erzähler berichten, was er in Kneipen, auf dem Friedhof, bei den Gesprächen zwischen den Einheimischen und Fremden aufschnappt, was ihm gebeichtet oder vertrauchlich als todsicher wahr hintertragen wird. So entsteht eine tollkühn erzählte Geschichte über einen gebeutelten Kerl, der der Welt auf beeindruckende Weise eine Nase dreht.




Klaus Mann

Mephisto. Roman einer Karriere

Das 1936 im Exil geschriebene Buch setzt sich mit den Zuständen im Dritten Reich auseinander und beschreibt die Karriere des Hendrik Höfgen, der ein gefeierter Schauspieler wird. Die Paraderolle des Hendrik Höfgen ist der Mehphisto aus Goethes "Faust".
'Mephisto' erschien erstmals 1936 im Amsterdamer Exilverlag Querido, 1966 wurde seine Verbreitung in der BRD gerichtlich verboten, 1981 erschien trotz des Verbots eine Neuausgabe. Der Roman wurde zu einem Kultbuch: eine exemplarische Geschichte über Anpassung und Widerstand, Karrieredenken und künstlerische Moral.




Thomas Mann

Buddenbrooks

Verfall einer Familie


Ein großartiges Gemälde des alten Lübecker Patriziergeschlechtes Buddenbrook, das hauptsächlich den Niedergang dieser Familie beschreibt.Die Handlung spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, jedoch möchte man auch heute kaum das Buch aus der Hand legen, bevor man es zu Ende gelesen hat. Es fasziniert durch seine hervorragende sprachliche Darstellung dieser Zeit.




Luigi Malerba

Die nackten Masken

"Ein exzessives Lesevergnügen über Verbrechen und Intrigen. Die wirklich komische Hauptfigur des Romans ist der Teufel. Spannend bis zur letzten Seite!"
Giuliano Gramigna, Corriere della sera




Gabriel Garcia Marquez

Der General in seinem Labyrinth

Marquez beschreibt die letzte Reise des Generals Simon Bolivar. Simon Bolivar war der General, der die Unabhängigkeit von Kolumbien, Peru, Chile gegen die Spanier erkämpfte.
Die letzte Reise des Generals findet nach seinem mehr oder weniger freiwilligen Rücktritt vom Amt des Präsidenten statt. Eigentlich will der General zur Küste reisen um von dort mit dem Schiff nach Europa zu reisen. Die Überfahrt findet jedoch nicht statt, da der General es nicht unterlassen kann sich in die Regierung einzumischen. Durch Krankheit geschwächt wird die Reise für ihn immer beschwerlicher. Der Versuch die Einheit Südamerikas doch noch zu erreichen scheitert und seine Reise endet mit dem Tod, wobei er erst kurz davor akzeptiert, dass er tödlich krank ist und sterben wird.